Die Caracalla Thermen in Rom

am 7. September 2021   /   0   /  

Caracalla Thermen in Rom. Die Caracalla Thermen sind einer der Orte, den ihr unbedingt besuchen solltet, um die immense Größe und das Leben des antiken Roms wirklich zu verstehen. Natürlich erfüllen auch die Foren (sowohl das Forum Romanum als auch die Fori Imperiali, die Kaiserforen) und das Kolosseum diese Funktion. Die Caracalla Thermen stellen jedoch etwas Besonderes dar. Denn mehr als jede andere ähnliche archäologische Stätte, lassen sie uns die Bedeutung und den Stellenwert der Bäder während des kaiserlichen Roms verstehen.

Die Caracalla Thermen in Rom: Geschichte, Anfahrt, Preise und Öffnungszeiten

Die Geschichte der Caracalla Thermen in Rom

Die Geschichte der Caracalla Thermen (auf italienisch Terme di Caracalla) ist mehrere Jahrhunderte alt. Ihr Bau begann auf Initiative von Kaiser Caracalla, der ihnen ihren Namen verliehen hat, zwischen 212 und 216 nach Christus. Bis in das Jahr 537, also weit mehr als drei Jahrzehnte, waren sie in Betrieb. In der Zwischenzeit wurden sie immer wieder mehreren Restaurierungen unterzogen. Für das Aus der öffentlichen Badeanstalt waren schließlich die Ankunft der Goten und die Durchtrennung der Aquädukte verantwortlich. Ansonsten wäre der Thermen Betrieb vermutlich noch eine ganze Weile weiter gegangen, denn die Bäder erfreuten sich bei den Römern größter Beliebtheit. Wieso, das erfahrt ihr gleich.

Nach der Stilllegung der Themen lag das Gelände eine Weile lang brach, bis es später zweckentfremdet und für Wohn-, Friedhofs- und landwirtschaftliche Nutzung verwendet wurde. Bis zum Mittelalter hielten sich die Schäden an dem Thermenkomplax relativ in Grenzen. Dann allerdings wurde es zur Gewohnheit, antike Gebäudeanlage abzubauen, um wertvolle Materialien wie Marmor, Säulen und Kapitelle in zeitgenössischen Bauten wiederzuverwenden. Einige der Materialien, die aus den Caracalla-Thermen stammen, sind zum Beispiel für den Bau des Doms von Pisa und der Basilika Santa Maria in Trastevere in Rom verwendet worden.

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Die Caracalla-Thermen in Rom: Eine Wellness Oase für Körper Geist und Seele

Trotz allem sind die Caracalla Thermen, oder besser gesagt die Thermae Antonianae, noch immer eine der größten und komplexesten Thermalbäder des antiken Roms, die uns aus der Antike geblieben sind – zusammen mit den Thermen des Diokletian und den Trajansthermen. Sie befinden sich in einem ausgezeichneten Erhaltungszustand. Um das ganze Ausmaß ihrer Bedeutung richtig begreifen zu können, müssen wir in das Leben der Antiken Roms eintauchen und uns die Frage stellen, warum die alten Römer den Bädern so viel Bedeutung beigemessen haben.

Wenn man heute an Schwimmbäder denkt, denkt man in erster Linie an Spiel und Spaß, oder? Damals war allein die Hygiene ein sehr wichtiger Aspekt. Schließlich war es zu Zeiten, als die meisten Häuser ohne sanitäre Einrichtungen und fließendes Wasser waren. Aber mehr noch waren die Thermen für die Römer nicht nur eine Badeanstalt. Sondern sie waren auch ein Ort, an dem man sich in 360 Grad um seine Person, also Körper, Geist und Seele, kümmern konnte.

Thermen sind nicht gleich Thermen…

Bei einem Besuch der Caracalla-Thermen in Rom wird euch vermutlich auffallen, dass es neben den Orten, die man als rein thermisch bezeichnen kann, wie das Calidarium (das beheizte Bad, das damals von einer 35,08 m weiten Kuppel aus leichten Tonhohlkörpern gekrönt und somit die größte Kuppel in dieser Bauweise in der Antike war), das Tepidarium (ein Wärmeraum), das Frigidarium (das Kaltbecken) und die Natatio (dem großen Schwimmbecken), auch große Gärten und zwei Bibliotheken gibt. Vielleicht werden einige überrascht sein, aber das war normal.

Die Menschen gingen in den Kurort, um sich um Körper und Geist zu kümmern. Der „aquatische“ Teil war nur einer der Aspekte. Hier kamen die Menschen auch zum Turnen, Gehen, zum Lesen und Studieren her. Das Beste daran war, das dieses Zentrum des Wohlbefindens nicht nur für die wohlhabende Oberschicht, sondern für alle Menschen zugänglich gemacht wurden. Denn tatsächlich war der Eintritt fast immer für alle frei!

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Die Caracalla-Thermen in Rom in 3D erleben!

Heute sehen wir nur noch Ziegelreste, antikes Gemäuer und einige Spuren von Boden und den aufwändigen Dekoration. Die Quellen haben jedoch das Aussehen dieser Orte gut dokumentiert. Sie geben einen guten Einblick, wie die Thermen vor 2000 Jahren ausgesehen haben müssten. Aber wäre es nicht viel schöner, durch farbigen Glasmosaike zu wandeln und die großen Statuen und alle antiken Dekorationen in ihrer ganzen Erhabenheit zu bewundern?

Es gibt aber eine Möglichkeit, der Phantasie etwas auf die Sprünge zu helfen und voll einzutauchen in den einstigen Glanz der Caracalla Thermen in Rom. Die moderne Technik macht es möglich und lässt euch die Caracalla Thermen in ihrer ganzen Pracht erleben. Dank eines neuen Virtual Reality Projekt des Kulturamtes könnt ihr mit Smartphone und 3D-Brille ausgestattet in eine virtuelle Realität abtauchen, die euch fast zweitausend Jahre zurückversetzt.

In die digitalen Rekonstruktionen wurden die realen Bilder einiger Statuen und Dekorationen des Thermalbads eingefügt, die heute an verschiedenen Orten und Museen, wie dem Nationalen Archäologischen Museum von Neapel, dem Königspalast von Caserta oder der Piazza Farnese, ausgestellt sind. Insgesamt ist der virtuelle Rundgang durch die Terme di Caracalla in zehn Etappen unterteilt. Sie decken die unterschiedlichen Räume und Bereiche der Anlage der Caracalla Therme ab. Sie enthüllen die einzelnen Funktionen der Bäder und vermitteln ein vollständiges Bild des Monuments zur Zeit des Betriebs. Der Rundgang mit dem virtuellen Videoguide kostet 7 Euro, Reservierung wird empfohlen (2 Euro). Informationen zur Buchung gibt es unter +39.0639967700. Der Telefondienst ist aktiv von Montag bis Freitag 9-13 Uhr und 14-17 Uhr, sowie Samstag 9-14 Uhr oder  unter www.coopculture.it.

Caracalla-Thermen in Rom: Tickets und Eintrittspreise

Der Eintritt in die Caracalla Thermen in Rom kostet 8 bzw. 4 Euro für Voll- und ermäßigte Karten. Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren zahlen keinen Eintritt. An einigen Tagen könnt ihr die Thermen sogar völlig kostenlos besuchen. Jeden ersten Sonntag im Monat von Oktober bis März ist der Eintritt zu allen staatlichen Museen in Rom gratis. Zu ihnen gehören auch die Caracalla Thermen.

Die Tickets könnt ihr auch vorab im Internet buchen, und so die Schlange am Ticketschalter elegant umgehen. Ich empfehle euch aber eine Führung (virtuell, oder klassisch mit Guide) zu buchen, um hinter die Kulissen des alten Gemäuers zu schauen.

Öffnungszeiten der Caracalla-Thermen in Rom

Das Areal öffnet um 9 Uhr morgens und hat im Laufe des Jahres unterschiedliche Schließungszeiten. Wie bei vielen anderen Open Air Attraktionen variieren diese abhängig von der Zeit des Sonnenuntergangs. Im Winter schließen die Thermen bereits 16:00 Uhr im im Sommer sind sie wesentlich länger, also bis etwa 19:00 Uhr geöffnet.

Zum Thema Barrierefreiheit ist es interessant zu wissen, dass der Ort keine besonderen architektonischen Barrieren hat und leicht zugänglich ist. Es gibt sogar einen reservierten Parkplatz für Behinderte (mit Ausweis).

Die Anfahrt zu den Caracalla-Thermen in Rom

Die Caracalla Thermen befinden sich in der Via delle Terme di Caracalla und sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar. Ihr könnt sie mit der Metro Linie B erreichen über die Haltestelle Circo Massimo oder den Buslinien 760 und 628.

Den Besuch in den Caracalla Thermen in Rom könnt ihr wunderbar mit dem Kolosseum, dem Circus Maximus (auch hier gibt es eine 3d Experience) oder einem Besuch auf dem Aventin, einem der sieben Gründungshügeln Roms, mit seinem berühmten Schlüsselloch und dem wunderschönen Orangengarten verbinden. Ich bin sicher, ihr werdet es lieben!

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