Behindertengerechtes Rom: Barrierefreiheit & Rom mit Rollstuhl

am 7. September 2021   /   1   /  

Behindertengerechtes Rom. Infos zur Barrierefreiheit und Rom mit dem Rollstuhl. Ihr fragt euch: Ist Rom behindertengerecht? Ob die vielen Kopfstein gepflasterten Straßen in Rom für Rollstühle geeignet sind und ob Personen mit Behinderung reduzierten Eintritt zu Museen und Sehenswürdigkeiten in Rom bekommen, erfahrt ihr in diesem Artikel.

Barrierefreies Rom
Tipps für Rollstuhlfahrer und Personen mit Behinderung in Rom im Überblick
  • Adressen für barrierefreie Hotels in Rom findet ihr hier im Artikel.
  • Restaurant Empfehlungen für Rollstuhlfahrer mit ebenerdigen Toiletten.
  • Die Metrolinie A verfügt kaum über barrierefreie Zugänge. Besser auf die Linien B und C ausweichen.
  • Alle Busse der Linien 157 und 590 in Rom verfügen über Rampen für Rollstuhlfahrer.
  • Taxis für Rollstuhlfahrer in Rom könnt ihr unter der Telefonnummer 0039 06-3570 bestellen.
  • Barrierefreier und kostenloser Eintritt zu den bekannten Sehenswürdigkeiten in Rom: Kolosseum, Forum Romanum, Pantheon, Petersdom und Vatikanische Museen.

Behindertengerechtes Rom: Stress- und barrierefrei durch Rom – Unterwegs in Rom mit dem Rollstuhl

Man merkt Rom deutlich an, dass die Stadt ihren Ursprung in einer Zeit hat, in der weder Rollstühle noch Barrierefreiheit gab. Alte Gebäude, Kopfsteinpflaster, defekte oder nichtvorhandene Aufzüge, sind nur einige der Hürden, auf die ihr in Rom mit dem Rollstuhl stoßen könnt. Mit der richtigen Planung im Vorfeld ist der Städtetrip durch Rom mit dem Rollstuhl nicht nur machbar, sondern auch stressfrei und fast ohne Abstriche möglich.

Behindertengerechtes Rom: Barrierefreie Unterkünfte im Zentrum

In den verwinkelten Steinstraßen Roms und auf jeden Fall auch was den Zugang zu den wichtigsten Kirchen und Museen in Rom betrifft, kann der Besuch der italienischen Hauptstadt mit dem Rollstuhl eine Herausforderung sein. In punkto Barrierefreiheit herrscht in Rom leider (noch) an vielen Ecken Nachholbedarf. Eine Stadt, die auf sieben Hügeln gebaut ist, per se nicht unbedingt behindertengerecht. Der große Vorteil jedoch ist, dass die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Innenstadt in Rom sehr dicht beieinander liegen. Mit einer zentral gelegenen Unterkunft seid ihr somit schon mittendrin und vermeidet lange Anfahrten, die unnötigen Stress und wertvolle Zeit kosten können.

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In einer Großstadt wie Rom gibt es natürlich massenhaft Unterkünfte für Rom Besucher. Daher ist auch die Auswahl an barrierefreien Hotels und Ferienwohnungen im Zentrum ziemlich gut. Besonders große Hotelketten sind eher auf Rollstuhlfahrer eingestellt. Alternativ habe ich für euch ein paar kleinere Gästehäuser und Hotels in Rom rausgesucht, die einen barrierefreien Zugang ermöglichen und über eine strategische Lage für euer Sightseeing- Programm verfügen:

  • Das DNB House Hotel findet ihr im zentralen aber malerischen Bezirk Monti; zwischen Kolosseum und dem Hauptbahnhof Termini. Das Hotel ist ein ehemaliges Kloster und verfügt über sehr gut eingerichtete barrierefreie Zimmer.

  • Nicht weit von der belebten Piazza di Spagna liegt das drei-Sterne-Hotel Adriano in einem eleganten Gebäude aus dem 17. Jahrhundert. Der Zugang zu dem Hotel ist rollstuhlgerecht und die Zimmer sind modern und behindertenfreundlich mit Designmöbeln ausgestattet.

  • Falls ihr es gerne etwas wohnlicher mögt und ihr euren Städteurlaub in Rom lieber in einem Apartment verbringen möchtet, kann ich auch das Vatican Holiday Apartment 307 empfehlen. Es liegt nur knapp zwei Kilometer vom Petersdom entfernt und bietet nicht nur Zugang zu einem bezaubernden Gärtchen, sondern ist auch barrierefrei und rollstuhlfreundlich eingerichtet.

Rom mit dem Rollstuhl: Von A nach B mit Metro, Taxi & Bus

Besonders die öffentlichen Verkehrsmittel in Rom haben ihre Tücken. Vor allem in der zentralen Metrolinie A sind barrierefreie Zugänge zu Gleis und Zug keineswegs selbstverständlich. Insgesamt verfügt die Metro aber über einige erreichbare Stationen (hauptsächlich die U-Bahnstationen der Linien B und C). Jedoch ist der ordnungsgemäße Betrieb von Aufzügen und Treppenliften nicht immer gewährleistet.

Auch die Linienbusse sind leider nicht alle mit Rampen ausgestattet. In den Buslinien 157 und 590 sind Rampen allerdings standardmäßig vorgesehen. Letztere Buslinie folgt praktischer Weise dem Streckenverlauf der U-Bahnlinie A.

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Eine gute, wenn auch teurere Alternative ist ansonsten das Taxi. Hier genügt es, wenn ihr die Nummer 0039 06-3570 anruft und angebt, dass ein Auto für den Transport von Rollstühlen erforderlich ist.

Generell solltet ihr, wenn ihr die Ewige Stadt ohne öffentliche Verkehrsmittel erkunden möchtet, euch auf jede Menge Kopfsteinpflaster gefasst machen. Mit einer Begleitperson ist aber auch das durchaus zu meistern. Ich empfehle euch die Reifen vorher ordentlich aufzupumpen und sicherheitshalber auch ein Flickset und eine Luftpumpe einzustecken. Dann seid ihr für den Notfall gewappnet.

Rom mit dem Rollstuhl: Barrierefreie Restaurants in der Innenstadt

Nach einem Restaurant muss man in Rom nicht lange suchen. Allerdings sind viele von ihnen nicht wirklich auf Rollstuhlfahrer eingestellt. So befinden sich zum Beispiel die Toiletten häufig im Untergeschoss. Selbstverständlich gibt es auch hier wieder barrierefreie Alternativen, von denen ich euch exemplarisch nur einige vorstellen möchte:

  • Das Restaurant Belli all’angolo in der Via dell’Olmetto 22 liegt nicht weit von Trastevere zwischen der bekannten Bocca della Verità und der Tiberinsel und ist täglich von 12:00 Uhr bis 23:30 Uhr geöffnet.

  • Das Restaurant Perpetual empfängt euch zwischen dem Kolosseum und der Basilika San Giovanni in Laterano in der montags bis samstags von19:00 Uhr bis 00:00 Uhr auf der Piazza Iside 5.

  • Im Art Cibò & Cafè werdet ihr mit sizilianischer Küche verwöhnt. Das Restaurant liegt im Herzen der Altstadt in der Via Leccosa 59; geöffnet täglich von 20:00 Uhr bis 22:30 Uhr sowie donnerstags bis sonntags auch von 13:00 Uhr bis 14:30 Uhr.

Rom mit dem Rollstuhl: Barrierefreier Zugang zu den wichtigsten Kirchen und Museen

Der Zugang zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen in Rom ist dank des Engagements der Stadt auch aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen, die die Überwindung und Beseitigung architektonischer Barrieren erfordern, mit unterschiedlichen Erleichterungssystemen zugänglich gemacht worden.

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Das Kolosseum in Rom ist das größte antike Amphitheater und verfügt glücklicherweise über einen Lift. Daher könnt ihr so die Zeitreise in die Gladiatorenkämpfe auch als Rollstuhlfahrer direkt vor Ort erleben. Personen mit Behinderung sowie eine Begleitperson erhalten kostenlosen Zugang. Das Ticket ist übrigens zwei aufeinander folgende Tage gültig und zählt für das Kolosseum sowie den Eintritt in das Forum Romanum und den Palatin.

Das Forum Romanum in Rom, immerhin das älteste römische Forum ist streckenweise recht steil und auf Grund des Kopfsteinpflasters nur zu empfehlen, wenn ihr eine Begleitperson an eurer Seite habt.

Geführte Tour Vatikanische Museen

Der Petersdom und so gut wie Bereiche der Vatikanischen Museen in Rom sind auch für Besucher mit Rollstuhl ohne Probleme zugänglich. Auch behindertengerechte Toiletten stehen im Vatikan zur Verfügung.

Rollstuhlfahrer sowie deren Begleitperson erhalten außerdem freien Eintritt (ohne Schlange stehen). Leider können die Freitickets für behinderte Besucher und Begleitpersonen nicht vorab online gebucht werden, stattdessen werden sie am Schalter für Sonderbewilligungen (Permessi Speciali) beziehungsweise in der Eingangshalle der Vatikanischen Museen ausgestellt.

Der Aufstieg zur Petersdom Kuppel in Rom ist leider nur über die Stufen möglich. Trotzdem müsst ihr, wenn ihr Rom mit dem Rollstuhl besichtigt, nicht auf den spektakulären Panoramablick von oben verzichten. Im Monumento Nazionale a Vittorio Emanuele II, im Volksmund teilweise auch Schreibmaschine genannt, gibt es einen Aufzug. Von der großen Terrasse oberhalb des Gebäudes habt ihr einen herrlichen Blick über die ganze Stadt.

Besuch der Kuppel des Petersdom

Der Zugang zum Pantheon ist stufenlos und auch mit dem Rollstuhl problemlos möglich.

Auf keinen Fall verpassen solltet ihr auch die berühmten Plätze von Rom. Piazza Navona, Piazza di Spagna, den Trevi-Brunnen und Campo de‘ Fiori könnt ihr natürlich auch im Rollstuhl besichtigen. Hier ist allerdings wieder Vorsicht geboten, da es in den kleineren Gassen viel Kopfsteinpflaster gibt und die Bürgersteige auch nicht immer in bestem Zustand sind. Mit der Unterstützung einer Begleitperson und etwas Geduld könnt ihr aber auch die römischen Gassen unsicher machen. Als Alternative könnt ihr die Hauptstraße Via del Corso nehmen. Die Bürgersteige sind zwar schmal aber wenigstens geteert.

Rom mit dem Rollstuhl: Dolce Vita auf der Piazza

Ihr seht, ein Städtetrip nach Rom mit dem Rollstuhl ist gut möglich, sofern ihr euch vorab gut informiert. Vielleicht könnt ihr nicht alle Sehenswürdigkeiten abklappern, weil es hier und da an einem defekten oder nicht existenten Fahrstuhl scheitert, aber das nur eine von Roms zahlreichen Facetten.

Das Leben in Rom spielt sich ohnehin hauptsächlich draußen ab. Während ihr Kunst- und Kulturschätze der Museen und Kirchen Rom auch in Büchern oder Dokus bewundern könnt, könnt ihr das römische Piazza-Gefühl nur auf den Straßen und Plätzen Roms erleben. Umgeben von den Farben, Geschmäckern, Gerüchen und Geräuschen der Stadt, die Rom erst seinen eigentlichen unvergleichlichen Zauber verleihen. Abgesehen von der Geschichte und Kunst begeistert mich persönlich an dieser Stadt die Atmosphäre auf den Plätzen, den Gassen und Straßen und das immer wieder aufs Neue.

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1 Leser-Kommentar

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  1. Antje sagt:

    Vielen herzlichen Dank für diesen Beitrag! Dadurch kann ich mich jetzt viel besser auf meine Planung einstellen, Rom zu besuchen. Ich benutze keinen Rollstuhl, bin aber mit meiner Gehbehinderung über jede Information zu Barrieren dankbar. Umso mehr freue ich mich über die Orte, wo Barrierefreiheit mitgedacht wird! Danke, dass du/Sie das hier zur Verfügung stellen!! Das mindert die Enttäuschung, auch oder gerade weil Betroffene das gewohnt sind.

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