7 Hügel Roms. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, sondern auf sieben Hügeln. Die Geschichte der Sieben Hügel Roms ist nicht nur eine Legende, die besagt, dass die Stadt ursprünglich auf sieben verschiedenen römischen Hügeln gebaut ist. Für euch bedeutet es einen guten Ausgangspunkt, wenn ihr Rom gründlich erkunden und mehr über die Stadt erfahren möchten. Wenn ihr also einen Besuch in Rom plant, solltet ihr den ein oder anderen der Hügeln bewusst in euer Sightseeing-Programm mit aufnehmen. Als Teil des historischen Zentrums der Stadt beherbergen die sieben Hügel von Rom einige der wichtigsten Sehenswürdigkeiten. Einen Überblick und Inspiration für eure hügelige Erkundungstour durch Rom bekommt ihr im folgenden Artikel.
7 Hügel Roms im Überblick – Eine Stadt, die auf sieben Hügeln gebaut ist
Die berühmten sieben Hügel, auf denen Rom gegründet wurde, sind die sieben östlich des Tiber liegenden Anhöhen auf dem Gebiet der heutigen Territorium der Stadt Rom.
Im Jahre 387 v. Chr. wurden sie mit der Servianischen Mauer umgeben, um so das damalige Stadtgebiet Roms einzugrenzen. Die Sieben Hügel Roms, die in den Schriften von Cicero und Plutarch gefunden wurden, heißen:
- Kapitol, 50 m
- Palatin, 51 m
- Quirinal, 61 m
- Viminal, 60 m
- Aventin, 47 m
- Caelius, 50 m
- Esquilin, 65 m
7 Hügel Roms, der Kapitol: Die Wiege Europas
Starten wir doch gleich mit dem berühmtesten der sieben Hügel Roms. Und zwar dem Kapitol, der auf Italienisch Campidoglio oder Monte Capitolino genannt wird. Theodor Heuss zählt den Kapitol – neben der Akropolis in Athen und Golgatha in Jerusalem – zu den Hügeln, auf denen Europa gegründet wurde. Er liegt unmittelbar neben dem Monumento a Vittorio Emanuele II, das scherzhaft oft Schreibmaschine genannt wird, an der Piazza Venezia.
Den meisten von euch wird bei dem Begriff Kapitol der Sitz des US-amerikanischen Kongresses in Washington, D.C. einfallen, der nach dem römischen Vorbild benannt wurde. Genau genommen ist das amerikanische Regierungsgebäude nicht nach dem römischen Hügel, sondern seinem antiken Haupttempel, dem Capitolium, benannt, der einst auf dem Kapitol thronte.
Heutzutage wird der Kapitolshügel von den Kapitolinischen Museen sowie dem Kapitolsplatz dominiert. Dieser ziert die italienische 50 Cent Münze und ist einer der schönsten Plätze in Rom. Er wurde von keinem Geringeren als dem Künstler Michelangelo selbst gestaltet.
Direkt daneben, und ebenso über eine große Freitreppe zu erreichen, findet ihr die Basilika Santa Maria in Aracoeli, die auf das 6. Jahrhundert zurückgeht. Ich persönlich liebe vor allem den Ausblick vom Kapitolshügel besonders. Hier kann man wunderbar erkennen, dass das Forum Romanum wie ein Tal zwischen den beiden Hügeln Roms liegt. Links vom Senatorenpalast (das Gebäude geradezu, wenn ihr von der Treppe der Piazza Venezia aus auf den Platz geht) gelangt ihr zu einem Aussichtspunkt, von der ihr das Forum Romanum überblicken und bis zum Palatin schauen könnt.
7 Hügel Roms, der Palatin: Ursprung des Antiken Roms
Weiter geht es mit dem Palatin. Der Zugang zu diesem Vertreter der 7 Hügel Roms ist nur über das Forum Romanum möglich. Wer nur gucken will, der kann den Palatin auch von der Ferne aus betrachten. Am besten geht das entweder vom Kapitolshügel oder vom Circus Maximus aus. Mit der Metro erreicht ihr den Palatin mit der Linie B über die Stationen Colosseo oder Circo Massimo. Der Palatin, der auf italienisch (colle) Palatino genannt wird, gilt als der Teil von Rom, der zuerst besiedelt wurde.
Auch wenn Roms Geschichte der Legende nach im Jahr 753 v. Chr. beginnt, gehen die ersten Siedlungen auf dem Palatin bis ins 10. Jahrhundert vor Christus zurück. Glaubt man dem Gründungsmythos der Ewigen Stadt, so sollen Romulus und Remus sich darüber gestritten haben, ob sie Rom auf dem Palatin oder dem Aventin gründen wollen. Romulus ging bei der Vogelschau als Sieger hervor und mit ihm gewann der Palatin als Gründungsort. Zur Zeit der Römer ließen sich auf diesem der sieben Hügel Roms vor allem die Oberschicht nieder.
Es wurden Tempel, Regierungs- und Repräsentationsgebäude auf dem Palatin gebaut, denn fast alle Kaiser wollten ihre Villen dort errichten, wo alles begann. Unter anderem findet ihr auf dem Palatin die Überreste der Palastkomplexe des Domus Augustana (Das Haus des Augustus) und die legendäre Domus Aurea (das goldene Haus von Nero), um nur einige zu nennen.
7 Hügel Roms, der Quirinal: Der Amtssitz des Staatspräsidenten
Der nächste der sieben Hügel des klassischen Roms, den ich euch vorstellen möchte, ist der Quirinal. Dieser Hügel, der auf italienisch Quirinale genannt wird, verdankt seinen heutigen Ruhm hauptsächlich der Tatsache, dass er den gleichnamigen Palast beherbergt. Der ist seit 1947 der Sitz des Präsidenten der Italienischen Republik. Bevor der Quirinalspalast aus dem 16. Jahrhundert aber zum Amtssitz des Staatspräsidenten wurde, war er Sommerresidenz der Päpste.
Ab 1870 war er sogar Residenz der italienischen Könige. Die Wachablöse, die täglich um 15:00 Uhr auf der Piazza del Quirinale stattfindet, erinnert daran und ist besonders für Touristen ein Anziehungspunkt.
Königlich ist darüber hinaus auch der Ausblick, den ihr von der Piazza auf die Kuppel des Petersdom genießen könnt.
Den Kunstfreunden unter euch möchte ich außerdem einen Besuch in der Scuderie del Quirinale in der via XXIV Maggio 16 empfehlen. In diesem Museum werden nämlich etliche berühmte Kunstwerke von internationalem Rang ausgestellt. Wie ihr dort hinkommt? Mit der Metro Linie A bis Barberini Fontana di Trevi oder Repubblica Teatro dell’Opera fahren. Von dort aus ist es jeweils ein kurzer Spaziergang.
7 Hügel Roms, der Viminal: Thermen, Oper und das Innenministerium
Weiter geht es zum Viminale, dem kleinsten der sieben Hügel. Der Name scheint von der Anwesenheit reichlich vorhandener Weidenbäumen abgeleitet zu sein und ist heute vor allem für die Anwesenheit des gleichnamigen Palastes bekannt. Dort befinden sich die Präsidentschaft des Ministerrates und das italienische Innenministerium. Neben dem Innenministerium beherbergt der Viminal auch die Oper Roms. Außerdem die berühmten Bäder des Diokletian und die Piazza della Repubblica mit ihrem Najaden-Brunnen, der für mich zu den schönsten Brunnen in Rom gehört.
Die sieben Hügel Roms, der Aventin: Ein Hügel voller schöner Überraschungen
Der Aventin liegt im Südwesten von Rom. In der Antike haben hier zuerst hauptsächlich die Römer aus den unteren Schichten gewohnt. Das änderte sich aber bald und es kamen kurz darauf wichtige Gebäude Roms wie Tempel, Bäder und viele Residenzen römischer Aristokraten hinzu.
Heute gilt die Wohngegend rund um den südlichsten der sieben Hügeln des antiken Roms eher als gehoben. Am Fuße des Aventins zwischen ihm und dem Palatin liegt der Circus Maximus (Metrolinie B). Aber der Reichtum an den Hängen des Aventins geht nicht nur auf die Römerzeit zurück, im Gegenteil. Auf dem Hügel erwarten euch viele Kirchen und Basiliken, von denen die meisten im Mittelalter gebaut wurden. Beispielsweise die Santa Prisca, Santa Sabina und die Basilika der Heiligen Bonifatius und Alessio.
Es gibt viele gute Gründe, den Aventinhügel zu besteigen. Der erste ist, dass ihr von hier aus durch das berühmteste Schlüsselloch Roms einen ganz einzigartigen Ausblick auf Rom genießen könnt. Näheres zum Aventin und dem Schlüsselloch, könnt ihr (in ausführlicher Form) in dem Beitrag zu dem berühmten Schlüsselloch auf dem Aventin nachlesen. Ein weiterer Grund ist der Besuch des Orangen Gartens, der den Tiber überblickt und einen schönen Rundumblick auf die Stadt bei Sonnenuntergang bietet. Schließlich liegt an den Hängen des Aventin auch der städtische Rosengarten Roms, einer der schönsten Parks in Rom.
Die sieben Hügel Roms, der Caelius
Der Caelius liegt hinter dem Kolosseum südöstlich des Palatin und erstreckt sich in Richtung Osten bis zum Lateran, wo die Erzbasilika St. Johannes im Lateran steht.
Celio beherbergt interessante und wenig bekannte Denkmäler: Erwähnenswert sind vor allem die Caracalla-Thermen, die Basilika Santo Stefano mit ihrer unverwechselbaren runden Form und dann die Villa Celimontana, in der jeden Sommer ein faszinierendes Jazzfestival gefeiert wird. Darüber hinaus befinden sich auf dem Celio, versteckt unter der Basilika der Heiligen Johannes und Paulus, die Reste einer römischen Wohnanlage. Wenn ihr an der Piazza di San Gregorio in die kleine Straße Clivo di Scauro abbiegt, dann kommt ihr direkt an der Kirche und den römischen Häusern vorbei und gelangt geradewegs in den Park der Villa Celimontana.
Die sieben Hügel Roms, der Esquilin
Der Esquilin ist der höchste und größte der 7 Hügel Roms. Die meisten Besucher Roms durchqueren den Esquilin, ohne es überhaupt zu wissen. Hier befindet sich der Bahnhof Termini, einer der wichtigsten Knotenpunkte des römischen öffentlichen Verkehrs.
In römischer Zeit gab es in der Gegend einen Friedhof, auf dem Sklaven und Arme begraben wurden. Unter Augustus mutierte das Viertel auf und um den Esquilin zu einem bevölkerungsreichen und lebendigen Stadtteil. Auch heute ist die Gegend rund um den Esquilin-Hügel ein multiethnischer Stadtteil mit seinem Drehpunkt, der Piazza Vittorio.
Schließlich ist der Esquilin der Hügel in Rom, auf dem die wichtigste Marienbasilika der Ewigen Stadt steht., die Basilika Santa Maria Maggiore.
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Rom wurde nicht von Romulus, der genau so wenig wie Numa, Tullius Hostilius und Ancus Marcius als die ersten 4 römischen Könige existierte. Eine Erfindung von Titus Livius: Romulus und Remus sind nichts als ein naiver Versuch der ältesten Quasihistorie um die antiken Römer von ihrer eigenen Grösse zu überzeugen. In Wirklichkeit wurde Rom vom Etrusker Lucomo (später Tarquinius Priscus) gegründet,und der Name Rom leitet sich nicht etwa von einem Gründer ab sondern vom etruskischen „Rumlua“ woraus das lateinische Rom und das Adjektivum Romulus entstand. Auch das Gründungsdatum ist zugunsten der Grösse Roms gefälscht: erst um das 2. Jahr der 41.Olympiade (das wäre 607 v.Chr.) übernahm Lucius Tarquinius die Regierung. Wo Rom später entstand, dehnte sich bis 625 v.Chr. eine unbewohnbare malariaverseuchte, versumpfte Wildnis, die erst mit dem hochentwickelten technischen Wissen der Etrusker dräniert wurde. Insofern behielt der berühmte Historiker Mommsen recht: Von solchen Märchen, die Geschichte sein wollen, wird die Geschichte sich vor allen Dingen freizumachen haben“… Die modernen Forschung hat ihn zu 100% bestätigt. Vieles von dem was wir Rom zuschreiben, hatte es von den Etruskern übernommen.
Super Artikel, kurz und knackig bekommt man das, was man sucht. Danke für den tollen Überblick – auch geografisch einordenbar!