Die Via Appia Antica in Rom blickt auf 2.300 Jahre Geschichte zurück. An der Via Appia Antica in Rom findet ihr mehrere Katakombenanlagen, die ihr während eures Rom-Besuchs besichtigen könnt. Heute gibt es um die alte Straße herum einen weitläufigen Regionalpark. Diese bekannte römische antike Straße ist wie ein Freilichtmuseum. Sie wird von den Römern gerne für ausgedehnte Sonntagsspaziergänge genutzt.
Via Appia Antica: Tipps und Infos zur Via Appia Antica in Rom
Via Appia Antica in Rom: Geschichte der Via Appia in Rom
Die Via Appia ist eine der ältesten Konsolarstraßen Roms und zählt zu den bekanntesten römischen Sehenswürdigkeiten. Sie wird von den Römern die „Königin der Straßen“ genannt. Mit ihrer Konstruktion auf einer Breite von 4,10 Metern wurde sie zum Vorbild aller späteren Straßen Roms. In den Anfängen stammt sie aus dem 3. Jahrhundert vor Christus. Der Zensor Appius Claudius Caecus ließ eine bestehende Straße zu den Castelli Romani um knapp 200 Kilometer bis Capua ausbauen.
In etwas mehr als 120 Jahren wurde die Straße zuerst bis Taranto und dann bis Brindisi verlängert. Von dort schiffte man sich nach Griechenland, in den Orient und nach Ägypten ein. Die Via Appia von Rom war somit eine wichtige Militär- und Handelsstraße. Im Jahr 189 v. Chr. wurde die römische Straße mit härterem Basalt gepflastert. Einige Steine, in denen sich durch die Wagenräder regelrechte Fahrspuren eingegraben haben, könnt ihr heute noch bewundern.
Kreuzigungen
Im Jahr 71 v. Chr. bekam die Via Appia grausame Berühmtheit, weil 6.000 Gefolgsleute des Spartakus auf der Strecke von Capua bis Rom gekreuzigt wurden. Für die nächsten Jahrhunderte wurde die Via Appia eine vielgenutzte Straße, die auch die Totenstädte versorgte, von denen heute noch die Katakomben von Rom zeugen. Mit dem Niedergang des römischen Reichs ab dem 4. Jahrhundert wurde die Straße nicht mehr gewartet. Die Goten zerstörten während ihrer Belagerung im Jahr 537 ihre Aquädukte. Die Leichen der Märtyrer wurden aus den Katakomben in andere Stätten überführt und die Via Appia verlor an Bedeutung, auch als Fernstraße.
Mit dem Aufstieg der Kirche verbesserte sich der Erhaltungszustand der Via Appia wieder ab dem 6. Jahrhundert, zweihundert Jahre später gründete man kleine Ortschaften entlang der Straße zu ihrem Schutz. Ab dem Jahr 1000 verschwanden diese Ortschaften wieder, da die Kirche vorwiegend mit internen Auseinandersetzungen beschäftigt war. Entlang der römischen Via Appia entstanden wehrhafte mittelalterliche Ortschaften und Burgen. Spuren von Türmen und Mühlen kann man zum Beispiel im Tal der Caffarella links von der Appia Antica finden. Im 14. Jahrhundert wurde das Mausoleum der Cecilia Metella zu einem Wehrturm ausgebaut. Im Nymphäum der Villa dei Quintili wurde ein Beobachtungsturm aufgerichtet. Im Castrum Caetani beim Mausoleum errichtete eine Familie eine Zollstelle.
Via Appia Nuova
Papst Gregor XIII. ließ im Jahr 1574 eine neue Appia bauen mit Beginn bei der Basilika St. Johann, die heutige Via Appia Nuova. Die alte Straße verlor an Bedeutung und diente als Appia Antica nur noch für den lokalen Verkehr. Mit der Zeit wurden immer mehr Stücke der alten Straße bis Brindisi durch neue Straßen ersetzt. Teilstücke der alten Straße sind in ganz Süditalien aber bis heute erhalten.
Ab dem 17. Jahrhundert wurde die Appia Antica zum Ausflugsziel. Viele Beschreibungen und Gemälde zeugen aus dieser Zeit. Die erste Idee zu einem archäologischen Park entstand unter Napoleon. Papst Pius IX. begann im 19. Jahrhundert Restaurierungsarbeiten mit dem Ziel, die Straße für Spaziergänger zugänglich zu machen, die die Monumente entlang der Straße bewundern konnten. Zu diesem Zweck wurden zum Schutz der Straße Begrenzungsmauern errichtet und Bäume gepflanzt.
Via Appia Antica Katakomben: Infos zu den Katakomben auf der Via Appia Antica in Rom
In Rom war es Vorschrift, die Toten vor den Stadtmauern zu bestatten. Grabanlagen gibt es daher an allen Straßen Roms außerhalb der Stadtmauern. Da der Platz knapp und teuer war, wurden die Toten in unterirdischen Grabanlagen bestattet, häufig auch in Urnengräbern.
An der Via Appia Antica in Rom gibt es drei öffentlich zugängliche Katakombenanlagen, die Katakomben des Calixtus, die Katakomben der Domitilla und die Katakomben des Heiligen Sebastian. Die Katakomben des Calixtus und der Domitilla halten eine Mittagsruhe ein. Die Katakomben des Heiligen Sebastian sind am Sonntag geschlossen, die Katakomben der Domitilla am Dienstag und die Katakomben des Calixtus am Mittwoch. Zum Besuch der Katakomben von Rom müsst ihr die Kleiderordnung einhalten, Schultern und Knie müssen bedeckt sein.
Via Appia Antica: Eintritt zu den Katakomben in Rom
Der Eintritt in alle Katakomben von Rom kostet jeweils 8 Euro inklusive Führung, für Kinder von 6 bis 15 Jahren liegt der Eintritt bei 5 Euro. Für kleinere Kinder unter 6 Jahren ist der Eintritt zu den Katakomben von Rom frei. Ein Besuch der Katakomben in Rom eignet sich vor allem an heißen Sommertagen, denn dann ist es dort angenehm kühl!
Via Appia Antica Anfahrt: Wie ihr zur Via Appia Antica in Rom kommt
Die Via Appia Antica von Rom beginnt am Stadttor Porta San Sebastiano. Wenn ihr vom Zirkus Maximus an den Thermen des Caracalla entlang immer weiter geradeaus lauft, kommt ihr direkt zur Via Appia Antica. Allerdings gibt es auf dem Stück bis zur Basilika des Heiligen Sebastian viel Autoverkehr, besser ist es daher, den Bus zu nehmen. Am Sonntag trifft dies nicht zu, da die Straße verkehrsberuhigt ist.
Via Appia Antica Bus Anreise
Die Buslinie 118 kommt von Piazza Venezia und fährt durch den Park der Appia Antica bis zur Villa dei Quintili, auch am Sonntag. Diese Linie ist jedoch weniger geeignet, um zu den römischen Katakomben der Domitilla zu kommen. Die Buslinie 218 kommt von der Basilika St. Johann (San Giovanni) in Rom, aussteigen könnt ihr an der Haltestelle Fosse Ardeatine. Der Bus 218 fährt weiter zum Heiligtum Divino Amore außerhalb der Ringautobahn.
Gegenüber der Haltestelle Fosse Ardeatine ist der Eingang zu den Katakomben des Calixtus und rechts daneben geht es auf der Via delle Sette Chiese zu den Katakomben des Heiligen Sebastian. Ihr könnt auch durch die Katakombenanlage des Calixtus durchgehen, wenn sie geöffnet ist. Beim Aussteigen aus dem Bus nach rechts geht es zu den Katakomben der Domitilla. Zu diesen Katakomben bringt euch von der Piazza Venezia aus die Busse 30 oder 160 bis Piazza Navigatori, vom Hauptbahnhof Termini die Linie 714.
Via Appia Rom zu Fuß: Spaziergang auf der Via Appia Antica in Rom
Wie ich oben schon erwähnt habe, ist die Via Appia Antica ein Freilichtmuseum. Die Straße ist immer offen und man muss keinen Eintritt für den Besuch der Via Appia zahlen. Eintritt kostet nur der Besuch der Nationalmuseen Grabmals der Cecilia Metella und Villa dei Quintili. Das Ticket für beide Museen kostet zusammen 5 Euro, reduziert lediglich 2,50 Euro. Am 1. Sonntag im Monat ist der Eintritt zum Grabmal der Cecilia Metella und der Villa dei Quintili frei. Vor dem Grabmal der Cecilia Metella befindet sich der Zirkus des Massentius. Der Eintritt zu dieser Anlage, die zu den Museen der Gemeinde Rom gehört, ist kostenlos.
Guter Ausgangspunkt für einen Spaziergang auf der Via Appia Antica ist die Basilika des Heiligen Sebastian mit den gleichnamigen Katakomben. Gegenüber findet ihr ein sehr gutes und edles Restaurant, L’Archeologia. Hier kann man sehr gut essen gehen, auf dem Menü stehen frischer Fisch, Austern, Tatar und Fleischgerichte. Die Speisekarte bietet oft auch weniger bekannte regionale Spezialitäten an. Ein Stück weiter folgt schon der Zirkus des Massentius und gleich daneben das Grabmal der Cecilia Metella. Gegenüber findet ihr ein nettes einfaches Gartenlokal, Il Giardino di Giulia e Fratelli.
Die Appia Antica von Rom steigt hier an und ein Stück weiter oben ist links eine kleine Bar und rechts ein uriges Lokal, „Qui Nun Se More Mai“ – heißt übersetzt „hier stirbt man nie“ – die Küche ist bodenständig und es gibt einen offenen Grill. Ab hier gibt es auf der Via Appia Antica keine Gastronomie mehr, aber ihr findet einige Wasserstellen.
Wenn ihr euch so richtig auspowern wollt, könnt ihr der Via Appia Antica bis zum nächsten Ort Santa Maria delle Mole folgen. Das sind rund 11 Kilometer. Von dort kann man mit dem Zug zurück nach Rom fahren. Ein Teil der Via Appia Antica ist so restauriert, dass sie dem ursprünglichen Zustand entspricht, mit einem Fahrweg aus Steinplatten und seitlichen Fußwegen. Der Unterbau der Straße hat eine Tiefe von 1,50 Meter. Entlang der Straße findet ihr alte Gräber, Gedenksteine und archäologische Überreste.
Via Appia Antica Fahrradverleih: Mit dem Fahrrad im Park der Appia Antica in Rom
Der Regionalpark der Appia Antica hat eine Ausdehnung von 3.500 Hektar. Er reicht von der Porta di San Sebastiano bis an den Rand von Ciampino und Santa Maria delle Mole. Auch der Park der Aquädukte gehört zum Regionalpark der Appia Antica. Er befindet sich zwischen der Via Appia Nuova und der Via Tuscolana. Hier könnt ihr die Ruinen der Aquädukte besichtigen, die einst das Wasser nach Rom brachten.
Um den Park der Appia Antica in seiner gesamten Ausdehnung besichtigen zu können, braucht ihr ein Fahrrad.
Einen Fahrradverleih gibt es beim Parkbüro auf der Via Appia Antica, Bushaltestelle Domine Quo Vadis der Linien 118 und 218. Gut unterwegs seid Ihr auch mit geführten Touren. Euer Stadtführer sucht für euch die Strecken aus, auf denen ihr mit dem Fahrrad am besten fahren könnt.
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