Sixtinische Kapelle Rom

am 7. September 2021   /   0   /  

Sixtinische Kapelle in Rom. Millionen Touristen aus der ganzen Welt strömen jedes Jahr in den Vatikan, um die berühmte Sixtinische Kapelle mit eigenen Augen zu sehen. Doch die Sixtinische Kapelle ist weit mehr als ein Touristenmagnet, mehr als ein Programmpunkt, den es mal eben schnell abzuhaken gilt. Sie verbirgt viele Geheimnisse, Skandale und Emotionen und ist ein Meilenstein der Kunstgeschichte. Im folgenden Beitrag erfahrt ihr, wann und wie ihr sie am besten besichtigen könnt. Außerdem erläuterte ich euch die Hintergründe ihrer Entstehung und verrate einige ihrer Geheimnisse.

Die sixtinische Kapelle in Rom: Praktische Infos

Sixtinische Kapelle in Rom: Tickets

Vatikan Museum

Wenn ihr auf der Suche nach Tickets für die Sixtinische Kapelle in Rom seid, dann muss ich euch leider enttäuschen. Tickets gibt es nämlich nicht zu kaufen. Es sind keine Einzeltickets für die Sixtinische Kapelle im Handel erhältlich. Der Grund dafür ist ziemlich simpel! Die Kapelle ist nämlich Teil der Vatikanischen Museen. Somit ist euer Ticket für die Vatikanischen Museen zugleich auch eure Eintrittskarte in die Sixtinische Kapelle.

Sämtliche Infos über die Besichtigung der Vatikanischen Museen, die den Zugang in die Sixtinische Kapelle ermöglichen, findet ihr in meinem ausführlichen Artikel zu diesem Thema. Hier nochmal das Wichtigste in Kurzfassung:

Sixtinische Kapelle in Rom: Eingang

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Der Eingang zu den Vatikanischen Museen und somit auch zur Sixtinischen Kapelle liegt in der Viale Vaticano, nur ein paar Gehminuten von der Metrostation Ottaviano (Linie A) entfernt. Dort könnt ihr auch direkt Tickets kaufen. Wenn ihr die Warteschlange aber bequem vermeiden möchtet, empfehle ich euch, die Tickets schon vorab online zu buchen. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Nerven.

Sixtinische Kapelle in Rom: Eintritt

Der Eintrittspreis für die Vatikanischen Museen inklusive Sixtinischer Kapelle in Rom liegt für Erwachsene bei 17 Euro. Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren sowie Studenten bis zu 25 Jahren zahlen nur 8 Euro, während Kinder unter 6 Jahren grundsätzlich freien Eintritt zu den Museen genießen. Wenn ihr einen Audioguide möchtet, dann kommen noch ein paar Euro hinzu (je nach Ticketkategorie sind das 5 bis 8 Euro).

Sixtinische Kapelle in Rom: Öffnungszeiten

Vatikanische Museen

Die Musei Vaticani sind montags bis samstags im Zeitraum von 9 Uhr bis 18 Uhr geöffnet. Der letzte Einlass ist bereits um 16 Uhr. Sonntags sind die vatikanischen Museen in der Regel geschlossen, mit Ausnahme des letzten Sonntags im Monat. Da sind sie von 9 Uhr bis 14 Uhr geöffnet und das sogar kostenlos! Alle weiteren Details zu den Öffnungszeiten findet ihr im bereits erwähnten und verlinkten Artikel über die vatikanischen Museen.

Sixtinische Kapelle in Rom: Kleiderordnung

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Achtet bei eurem Besuch der Sixtinischen Kapelle und der Museen auf angemessene, nicht zu freizügige Kleidung. Es handelt sich hierbei nämlich um sakrale Orte, in denen Schultern und Knie zu bedecken sind. Ein Schal oder ein Pareo zum Überwerfen reicht für diesen Zweck meist aus. Und auch ganz wichtig: Das Fotografieren ist der in sixtinischen Kapelle verboten! Deswegen gibt es in diesem Artikel auch keine Fotos vom Inneren! Aber wie das mit Verboten so ist, hält sich nicht jeder dran…

Die Sixtinische Kapelle: Geschichte, Gemälde und Michelangelo

Die Sixtinische Kapelle im Vatikan war ursprünglich als Capella Magma bekannt und der Himmelfahrt Marias gewidmet, mittlerweile ist sie aber nach Papst Sixtus IV. benannt, der zwischen 1475 und 1481 ihre Restaurierung anordnete.

Mit einer Länge von 40,23 Metern, einer Breite von 13,41 und einer Höhe von 20,70 Metern entspricht die Sixtinische Kapelle den identischen Proportionen des Salomonischen Tempels in Jerusalem aus dem 6. Jh. v. Chr., dessen Zerstörung durch die Babylonier im Alten Testament beschrieben wird. Die Malereien und Fresken der Sixtinischen Kapelle nehmen dabei mehr als 1.000 Quadratmeter ein. Insgesamt sind mehr als 300 Figuren an die Decke gemalt.

Michelangelos Schöpfungsgeschichte im Gewölbe der Sixtinischen Kapelle

Nach der Einweihung im Jahr 1483 entschied sich 1508 der Papst Julius II, die bis dato nur mit blauen und goldenen Sternen bemalte Decke der Sixtinischen Kapelle neu zu gestalten. Aus diesem Auftrag heraus entstand auch das von Michelangelo gemalte Deckenfresko „Die Schöpfung“, welches ihr an dem Deckengewölbe der Kapelle betrachten könnt.

Ursprünglich übernahm, wenn man den Quellen Glauben schenkt, der damals 33-jährige Michelangelo diesen Auftrag nur gegen seinen Willen. Eigentlich war er bis dato eher als Bildhauer tätig und nun sollte er im Auftrag des Papstes 520 Quadratmeter über Kopf ausmalen. Obwohl Michelangelo damals befürchtete, dieser malerischen Aufgabe nicht gewachsen zu sein, hat er mit der Sixtinischen Kapelle (Kunst-) Geschichte geschrieben.

Um das Gewölbe zu bemalen, baute Michelangelo sein eigenes Gerüst, eine Plattform aus Holzbrettern, die auf Stützen aus Löchern in den Wänden auf der Höhe der Fenster ruhten. Erst nachdem die Arbeiten beendet und das Gerüst abgebaut war, konnte der Künstler selbst seine Arbeit im Ganzen betrachten.

Die Erschaffung des Adams: Das Herzstück der Sixtinischen Kapelle

Die Erschaffung des Adams im Zentrum des Deckenfresko ist ein Motiv, das vermutlich allen von euch schon untergekommen ist. Wetten? Wenn ihr in der Mitte der Sixtinischen Kapelle steht und nach oben blickt, seht ihr direkt auf das zweifellos berühmteste Fresko des Gewölbes der Kapelle, das auch insgesamt als eines der bekanntesten Werke der gesamten Kunstgeschichte gilt.

Von Michelangelo war Gott im Allgemeinen nur als Hand dargestellt, die durch die Wolken nach unten zeigte. In der Sixtinischen Kapelle ist die erste Reproduktion Gottes mit einem muskulösen Körper und einem von einem langen, weißen Bart eingerahmten Gesicht dargestellt, ähnlich dem griechischen Gott Jupiter. Damals eine Revolution!

Wenn ihr genau hinschaut, erkennt ihr vielleicht auch, dass die Figuren und Schatten, die hinter den Gewändern Gottes und der Engel abgebildet sind, an die Darstellung des menschlichen Gehirns erinnern. Womöglich war das Michelangelos Weg, die Weitergabe der Intelligenz an den Menschen durch Gott zu symbolisieren.

Später malte Michelangelo auch das imposante Gemälde hinter dem Altar, welches den Titel „Das Jüngste Gericht“ trägt. Die Tatsache, dass in Michelangelos Werken sehr viel nackte Haut gezeigt wird, sorgte bei seinen Zeitgenossen für große Empörung. Die Fresken mussten daher nach dem Tod ihres Schöpfers sogar zensiert werden.

Die Sixtinische Kapelle: Der Ort an dem Päpste gemacht werden

Papstbesuch Rom

Seit 1870 ist die Sixtinische Kapelle der Sitz des Konklaves. Das ist die Versammlung, in der (unter Ausschluss der Öffentlichkeit) der neue Papst gewählt wird. Während die Weltöffentlichkeit durch den weissen Rauch aus dem Schornstein der Kapelle (der eigens dafür installiert wird) über die erfolgreiche Wahl informiert wird, wird der frische gebackene Papst in die sogenannte Tränenkammer gebracht.

Eine Kapelle, die sich links vom Altar unter dem Jüngsten Gericht befindet, in der sich der Auserwählte zum ersten Mal das Papstgewand anlegt. Der Name Tränenkammer kommt daher, da der neue Papst in der Regel, überwältigt von den Emotionen der Ernennung zum Oberhaupt der katholischen Kirche, in Tränen ausbricht.

Die Sixtinische Kapelle ist kein Museum, sondern Gotteshaus

Die Sixtinische Kapelle ist zwar ein Teil der Vatikanischen Museen, hat ihre Funktionen als Gotteshaus aber bis heute bewahrt und ist nach wie vor Schauplatz wichtiger religiöser Ereignisse im Kirchenjahr. Zum Beispiel wird jedes Jahr anlässlich des Festes der Taufe des Herrn eine Messe gefeiert, bei der der Heilige Vater die Kinder tauft.

Das sind natürlich nur einige der etlichen Geheimnisse und Wunder, die diese Kapelle verbirgt. Am besten nehmt ihr euch ausgiebig Zeit und bucht eine Führung, damit ihr die Wunder der Sixtinischen Kapelle bei eurem Besuch mit eigenen Augen sehen könnt!

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