Wer zum ersten Mal nach Rom reist, hat mit Sicherheit viele Fragen. Die Ewige Stadt ist für viele ein beliebtes Reiseziel, sei es für ihre Sehenswürdigkeiten, das Essen oder die Dolce Vità. Und wenn es dann endlich so weit ist, sollte der erste Rom-Urlaub perfekt werden. Damit dem so wird, findet ihr in diesem Beitrag wichtige Infos und nützliche Tipps für alle Rom-Neulinge!
Zum ersten Mal in Rom: Alles, was ihr unbedingt wissen solltet!
1. Anreise und Flughäfen
Rom verfügt über zwei internationale Flughäfen: Fiumicino (Leonardo da Vinci) und Ciampino. Fiumicino ist der größere und besser angebundene Flughafen, während Ciampino eher von Low-Cost-Airlines angeflogen wird.
Transfer in die Innenstadt
- Fiumicino: Schnelle Anbindung via Leonardo Express (ca. 32 Minuten) zum Hauptbahnhof Termini. Alternativ Busse oder Taxis
- Ciampino: Günstige Busanbieter bringen euch innerhalb von 30–40 Minuten ins Zentrum.
- Tipp: Taxis haben Festpreise: 50 € ab Fiumicino und 31 € ab Ciampino ins Stadtzentrum. Achtet auf offizielle, weiße Taxis.
2. Unterkunft: Die richtige Lage für jeden Wunsch
Rom ist in mehrere Bezirke (Municipi) und zahllose Viertel (Rioni) unterteilt. Euer optimaler Standort hängt von eurem Reisestil ab:
- Historisches Zentrum (Centro Storico): Perfekt für Fußgänger, da viele Sehenswürdigkeiten nah beieinanderliegen. Hier findet ihr Viertel wie Pantheon, Piazza Navona oder Trevi-Brunnen.
- Monti und Esquilino: Jung und kreativ, mit einer lebendigen Gastroszene und viel Vintage-Shopping. Kolosseum und Forum Romanum sind um die Ecke.
- Trastevere: Charmant und authentisch, schmale Gassen und abendliche Ausgehspots. Ideal für alle, die römisches Flair spüren möchten.
- Prati: In der Nähe des Vatikans, elegant und ruhiger. Ideal, wenn ihr gerne etwas mehr Raum habt, aber trotzdem zügig im Zentrum sein wollt.
3. Transport in Rom
Öffentliche Verkehrsmittel
- Metro: Zwei Hauptlinien (A und B), die sich am Bahnhof Termini kreuzen, plus Linie C in Randgebieten. Die Metro ist übersichtlich, aber nicht sehr weitläufig
- Busse und Straßenbahnen: Decken die Stadt ab, können aber zu Stoßzeiten sehr voll sein.
Ticket-Tipps
- Einzelfahrschein (BIT) gültig 100 Minuten ab Entwertung (1,50 €).
- Tages- und Mehrtageskarten (z. B. 48h, 72h) lohnen sich bei intensiver Nutzung.
Zu Fuß unterwegs
Rom ist eine Stadt, die sich wunderbar erlaufen lässt. Achtet nur auf bequeme Schuhe und das berüchtigte Kopfsteinpflaster (Sampietrini).
Taxis und Apps
Weiße Taxis sind offiziell lizenziert. App-Dienste wie Free Now oder itTaxi können ebenfalls praktisch sein. Ride-Sharing-Dienste wie Uber sind teurer als Taxis und nicht so weit verbreitet wie in anderen Städten.
4. Bestzeiten und Wetter
- Frühling (März–Mai) und Herbst (September–Oktober): Angenehme Temperaturen, relativ weniger Touristen als im Hochsommer.
- Sommer (Juni–August): Heiß, oft über 30 Grad, und sehr voll. Viele Römer flüchten ans Meer, was zu geschlossenen Lokalen führen kann.
- Winter (November–Februar): Milde Winter im Vergleich zu Nord- und Mitteleuropa, dafür kann es regnerisch sein. Gute Zeit, um Museen und Kirchen ohne lange Warteschlangen zu besuchen.
5. Sehenswürdigkeiten: Vorab buchen oder spontan besuchen?
Rom ist ein Freilichtmuseum. An jeder Ecke warten antike Monumente, barocke Brunnen und versteckte Kirchen. Kleine Kirchen & Plätze sind meist kostenfrei und ohne Warteschlangen – ideal für spontane Besuche. Für einige Highlights lohnt es sich, Tickets im Voraus zu buchen:
- Kolosseum & Forum Romanum: Online-Reservierung spart Zeit. Pluspunkte für kombinierte Führungen.
- Vatikanische Museen & Sixtinische Kapelle: Unbedingt vorab Tickets kaufen; besonders zur Hochsaison sind Warteschlangen gigantisch.
- Galleria Borghese: Nur mit festem Zeitfenster buchbar, maximal 2 Stunden im Museum.
6. Römische Esskultur
Die Essenszeiten
- Frühstück: Eher klein, besteht meist aus Espresso und Cornetto (Croissant).
- Mittagessen: Zwischen 13 und 15 Uhr, oft ein dreigängiges Menü.
- Aperitivo: Ab 18 Uhr in Bars, Cocktails oder Wein mit kleinen Snacks.
- Abendessen: Ab frühestens 20 Uhr, gerne auch erst gegen 21 Uhr.
Typische Gerichte
- Pasta Cacio e Pepe: Nudeln mit Pecorino und Pfeffer.
- Carbonara: Mit Ei, Guanciale (Speck) und Pecorino.
- Carciofi alla Romana: Artischocken nach römischer Art.
- Gelato: Ein Muss! Probiert die Gelaterie in kleinen Seitenstraßen.
Tipp Touristenfallen: In der Nähe berühmter Sehenswürdigkeiten sind die Preise oft hoch. Sucht lieber Lokale in den Seitenstraßen oder in Wohnvierteln auf.
7. Dresscode: Kirchen und Museen
In vielen Kirchen, besonders im Petersdom, gelten strenge Regeln:
- Schultern und Knie sollten bedeckt sein.
- Achtet darauf, ein Tuch oder eine leichte Jacke mitzunehmen.
- Manche Museen (z. B. Vatikanische Museen) haben ähnliche Vorgaben. Informiert euch vorab, um nicht abgewiesen zu werden.
8. Taschendiebstahl und Touristenabzocken
Wie in vielen Großstädten solltet ihr in belebten Bereichen (Bahnhof Termini, Metro, Trevi-Brunnen etc.) wachsam sein:
- Wertsachen am Körper tragen (Bauchtasche, Innentaschen).
- Keine offenen Taschen in Gedränge halten.
- Aufdringliche Rosenverkäufer oder „Freundschaftsbänder“-Anbieter ignorieren, das sind häufig Abzockmaschen.
- Angebote wie „Gratis-Guides“ oder „Extragebühren“ für Fotos sind meist unseriös.
- Achtet darauf, offizielle Taxistände zu nutzen und keinen „Spaziergang“ am Taxometer zuzulassen.
9. Kultur und Benimmregeln
- Trinkwasser: In Rom gibt es viele kleine Trinkwasserbrunnen („Nasoni“). Füllt eure Flasche regelmäßig auf, das Wasser ist sauber und kostenlos.
- Rauchverbot: In Restaurants und geschlossenen Räumen gilt ein rigoroses Rauchverbot.
- Eis und Brunnen: Werft keine Münzen in Brunnen (außer Trevi!) und esst oder trinkt nicht auf historischen Monumenten.
10. Geheimtipps für den ersten Besuch
- Aufstieg auf den Gianicolo-Hügel: Atemberaubender Panoramablick auf die Stadt, vor allem zum Sonnenuntergang.
- Monti-Viertel: Kleines Szeneviertel nahe Kolosseum, perfekt zum abendlichen Streetfood und Weinbars.
- Tagestrip nach Ostia Antica: Antike Hafenstadt, nur 30 km entfernt, weniger Besucher, tolle Ruinen.
- Besuch auf dem Mercato Testaccio: Moderner Markt mit frischen Produkten und Streetfood – authentisches Rom-Erlebnis.
11. Sprache: Verstehen die Römer Deutsch oder Englisch?
- Italienisch ist natürlich die Hauptsprache.
- In touristischen Gebieten und Hotels sprechen viele Römer Englisch, zumindest Grundkenntnisse.
- Deutsch wird selten gesprochen, maximal in sehr touristischen Bereichen oder in einigen Luxushotels.
- Tipp: Ein paar italienische Phrasen (Grazie, Prego, Scusi) kommen immer gut an.
12. Feiertage in Rom: Wann meiden?
Rom kann an religiösen Feiertagen und besonderen Anlässen sehr voll werden:
- Ostern (Pasqua): Die Osterwoche und Ostersonntag sind rund um den Vatikan besonders überlaufen.
- Weihnachten: Vor allem 24.–26. Dezember ist die Stadt teils überfüllt, viele Römer bleiben aber auch zuhause – einige Restaurants und Geschäfte schließen früher.
- Nationalfeiertag (2. Juni): Paraden und Straßensperrungen, viele Besucher.
- Ferragosto (15. August): Hochsommer, viele Römer sind weg, aber Touristenströme oft noch groß.
Rom wird an allen religiösen Festen (z. B. Peter und Paul am 29. Juni) stark frequentiert, da zusätzlich Pilger in die Stadt kommen. Wenn ihr Menschenmassen scheut, solltet ihr diese Daten nach Möglichkeit vermeiden. Andernfalls: Tickets frühzeitig buchen und genug Geduld mitbringen.
Fazit
Beim ersten Mal in Rom kann einen die Stadt mit ihren unzähligen Kirchen, Denkmälern und Kulinarik-Hotspots schnell überwältigen. Mit ein wenig Vorbereitung – etwa dem Buchen wichtiger Tickets im Voraus, dem richtigen Zeitpunkt für die Reise und einem Bewusstsein für lokale Sitten und Gebräuche – klappt jedoch alles reibungslos. Nehmt euch Zeit, lauft viel zu Fuß und lasst euch auch mal treiben. Zwischen barocker Pracht, antiken Schauplätzen und römischem Temperament werdet ihr rasch spüren, weshalb Rom seit Jahrhunderten als „Ewige Stadt“ verehrt wird.